Yang Chien-hou

Yang Chien-hou (1839-1917)

Der zweite Sohn von Yang Lu-ch'an. In seiner Jugend hatte er keine große Lust das große Übungspensum, welches sein Vater ihm auferlegte zu absolvieren. Er lief sogar zweimal von zu Hause fort, um ein Mönch zu werden, allerdings vergeblich. Als er dann älter wurde wuchs er zu einem viel milderen Mann heran, als sein Bruder es war. Er hatte eine Neigung zu scherzen und Streiche zu spielen. Nichts desto trotz war er ein wirklicher Meister. Er besiegte einen berühmten Schwertmeister (Li?) mit nur einem Malerpinsel als Waffe. Er war auch so sensibel daß eine Schwalbe, die auf seiner Hand saß, nicht davon zu fliegen vermochte. Wenn die Schwalbe versuchte hoch zu fliegen und sich dabei mit den Füßen von seiner Hand abstoßen wollte, gab er sofort nach und vereitelte den Flugstart. Er liebte Vögel und es geschah manchmal, daß sie versuchten in seinen während des Chi Kungs ausgestreckten Händen ein Nest zu bauen. Er war auch in der Lage Menschen auf Entfernung zu entwurzeln, während er schlief oder sich, um zu ruhen hingelegt hatte. Eines Tages war nach einem Regensturm der Hof so morastig, daß nur ein schmaler Weg zum passieren übrig blieb. ein Schüler mit Namen Chao stand auf diesem schmalen Weg und schaute in den Himmel. Er bemerkte nicht, daß Meister Yang sich ihm von hinten näherte. Der Meister war wie immer zu Scherzen aufgelegt und legte einen Finger auf Chaos Schulter. Dieser fiel in sich zusammen als wäre ihm ein schwerer Dachbalken auf die Schulter gefallen und landete im Schlamm neben dem Weg. An einem anderen Tag als Meister Yang um die 80 Jahre alt war, unterrichtete er eine Gruppe von Schülern. Diese standen viel zu dicht beieinander, so daß er sich einen Streich nicht verkneifen konnte. Er drehte sich langsam durch die Gruppe der Schüler und schleuderte sie wie ein Kreisel Spielfiguren in alle Richtungen. Über die Bedeutung von Geschwindigkeit pflegte Meister Yang Chien-hou zu sagen:"Ohne Geschwindigkeit zu sein ist nicht gut, aber eine chaotische Geschwindigkeit, die nur wild und konfus angewendet wird (ohne Basis und Richtung) ist nutzlos. Geschwindigkeit wird nur bedeutsam, wenn die Fähigkeit sie wirkungsvoll einzusetzen vorhanden ist. Fünf Qualitäten sind dazu wichtig: zentrierte Verwurzelung, Entspannung, Kraft ohne Anstrengung, eine Richtung und eine Absicht (Yi)" (wie die 5 Elemente: Erde, Luft, Wasser,Feuer und Metal). Ein Schüler einer anderen Schule fragt Meister Yang:" Ich habe ernsthaft täglich seit 6 Jahren geübt aber ich habe keinen Erfolg. Was kann ich machen?" Meister bat ihn um eine Demonstration. Dann sagte er:" Was ich sehe ist der Reitsitz, zusammengepreßte Fäuste, ein rotes Gesicht und einen grimmigen Ausdruck. Du bist so stark wie ein Ochse, aber Dein Chi fließt nicht. Du legst zu viel Gewicht auf Stärke und Kraft, meditiere über Entspannung, um Deine Fähigkeiten zu entwickeln". Ein anderer Schüler von einer anderen Schule fragte Meister Yang Chien-hou: Ich habe ohne Kraft sechs Jahre lang geübt, aber ich kann noch nicht einmal ein 10 jähriges Kind umstoßen. Warum ist das so, was mache ich falsch? Meister Yang bat ihn um eine Demonstration. In der Tat benutzte er gar keine Muskelkraft, aber bewegte sich wie eine Gans bei der Landung. Er traute sich nicht die Arme und Beine aus zu dehnen und öffnete noch nicht einmal die Augen ganz. Meister Yang sagte: "Du übertreibst den Aspekt des Fließens. Meditiere über den sinnvollen Einsatz von Kraft und übe Dich in Bewußtheit, um Deine Fähigkeiten zu entwickeln. Einige Zeit später war ein öffentlich Bediensteter mit Namen Chi Su, der unbedingt Martial Arts erlernen wollte. Er hörte, daß Yang Chien-hou die vollständige Übertragung des Wu Tang Wissens erhalten hatte. Also reiste er in die Hauptstadt und lud Meister Yang ein, ihn zu unterrichten. Einige Zeit danach erfuhr der beste Kämpfer in Shanxi und Räuber der "Roten Schenke" mit dem Namen "Großes Schwert Wang" von Chi Su von Meister Yang. "Großes Schwert Wang hatte 500 Schüler. Wang drängte Meister Yang zu einem Duell, und dieser gab schließlich nach und wählte den Speer als Waffe. Wang griff Meister Yang an, um dessen Brust zu treffen, fand aber nur Rückzug und Leere. Wang traf auf keinerlei Widerstand, wenn er gegen Yang´s Speer drückte. Wenn er aber seinen Speer zurück zog, klebte Meister Yang an ihm und folgte dem Rückzug. Er wandte peng fa jing an, schlug Wang dessen eigenen Speer ins Gesicht und warf ihn 3 Meter zurück, wo er auf dem Rücken landete. "Großes Schwert Wang" erhob sich, entschuldigte sich und sagte:" Von nun an respektiere ich Deine übernatürliche Kraft". Wang wurde einer von Meister Yang´s begeistertsten Schülern. Er lernte lange ohne jegliche Eifersucht von ihm und hatte letztendlich einen guten Ruf. Nach diesem Duell wurde Meister Yang durch die Empfehlung von Chi Su Lehrer am Hof des Kaisers.
YEE KUNG ZENTRUM
Yang Lu-ch`an (1799 - 1873) Yang Pan-hou (1837 - 1892) Yang Chien-hou (1839 - 1917) Yang Shou-hou (1862 - 1929) Yang Cheng-fu (1883 - 1935) Yang Shou-chung (1910 - 1985) Chu King-hung (1945- ) Helmut Schubert (1953 - ) Monika Gredler (1964 - )
copyright 1995 - 2024 Helmut Schubert

Yang Chien-hou (1839-1917)

Der zweite Sohn von Yang Lu-ch'an. In seiner Jugend hatte er keine große Lust das große Übungspensum, welches sein Vater ihm auferlegte zu absolvieren. Er lief sogar zweimal von zu Hause fort, um ein Mönch zu werden, allerdings vergeblich. Als er dann älter wurde wuchs er zu einem viel milderen Mann heran, als sein Bruder es war. Er hatte eine Neigung zu scherzen und Streiche zu spielen. Nichts desto trotz war er ein wirklicher Meister. Er besiegte einen berühmten Schwertmeister (Li?) mit nur einem Malerpinsel als Waffe. Er war auch so sensibel daß eine Schwalbe, die auf seiner Hand saß, nicht davon zu fliegen vermochte. Wenn die Schwalbe versuchte hoch zu fliegen und sich dabei mit den Füßen von seiner Hand abstoßen wollte, gab er sofort nach und vereitelte den Flugstart. Er liebte Vögel und es geschah manchmal, daß sie versuchten in seinen während des Chi Kungs ausgestreckten Händen ein Nest zu bauen. Er war auch in der Lage Menschen auf Entfernung zu entwurzeln, während er schlief oder sich, um zu ruhen hingelegt hatte. Eines Tages war nach einem Regensturm der Hof so morastig, daß nur ein schmaler Weg zum passieren übrig blieb. ein Schüler mit Namen Chao stand auf diesem schmalen Weg und schaute in den Himmel. Er bemerkte nicht, daß Meister Yang sich ihm von hinten näherte. Der Meister war wie immer zu Scherzen aufgelegt und legte einen Finger auf Chaos Schulter. Dieser fiel in sich zusammen als wäre ihm ein schwerer Dachbalken auf die Schulter gefallen und landete im Schlamm neben dem Weg. An einem anderen Tag als Meister Yang um die 80 Jahre alt war, unterrichtete er eine Gruppe von Schülern. Diese standen viel zu dicht beieinander, so daß er sich einen Streich nicht verkneifen konnte. Er drehte sich langsam durch die Gruppe der Schüler und schleuderte sie wie ein Kreisel Spielfiguren in alle Richtungen. Über die Bedeutung von Geschwindigkeit pflegte Meister Yang Chien-hou zu sagen:"Ohne Geschwindigkeit zu sein ist nicht gut, aber eine chaotische Geschwindigkeit, die nur wild und konfus angewendet wird (ohne Basis und Richtung) ist nutzlos. Geschwindigkeit wird nur bedeutsam, wenn die Fähigkeit sie wirkungsvoll einzusetzen vorhanden ist. Fünf Qualitäten sind dazu wichtig: zentrierte Verwurzelung, Entspannung, Kraft ohne Anstrengung, eine Richtung und eine Absicht (Yi)" (wie die 5 Elemente: Erde, Luft, Wasser,Feuer und Metal). Ein Schüler einer anderen Schule fragt Meister Yang:" Ich habe ernsthaft täglich seit 6 Jahren geübt aber ich habe keinen Erfolg. Was kann ich machen?" Meister bat ihn um eine Demonstration. Dann sagte er:" Was ich sehe ist der Reitsitz, zusammengepreßte Fäuste, ein rotes Gesicht und einen grimmigen Ausdruck. Du bist so stark wie ein Ochse, aber Dein Chi fließt nicht. Du legst zu viel Gewicht auf Stärke und Kraft, meditiere über Entspannung, um Deine Fähigkeiten zu entwickeln". Ein anderer Schüler von einer anderen Schule fragte Meister Yang Chien-hou: Ich habe ohne Kraft sechs Jahre lang geübt, aber ich kann noch nicht einmal ein 10 jähriges Kind umstoßen. Warum ist das so, was mache ich falsch? Meister Yang bat ihn um eine Demonstration. In der Tat benutzte er gar keine Muskelkraft, aber bewegte sich wie eine Gans bei der Landung. Er traute sich nicht die Arme und Beine aus zu dehnen und öffnete noch nicht einmal die Augen ganz. Meister Yang sagte: "Du übertreibst den Aspekt des Fließens. Meditiere über den sinnvollen Einsatz von Kraft und übe Dich in Bewußtheit, um Deine Fähigkeiten zu entwickeln. Einige Zeit später war ein öffentlich Bediensteter mit Namen Chi Su, der unbedingt Martial Arts erlernen wollte. Er hörte, daß Yang Chien-hou die vollständige Übertragung des Wu Tang Wissens erhalten hatte. Also reiste er in die Hauptstadt und lud Meister Yang ein, ihn zu unterrichten. Einige Zeit danach erfuhr der beste Kämpfer in Shanxi und Räuber der "Roten Schenke" mit dem Namen "Großes Schwert Wang" von Chi Su von Meister Yang. "Großes Schwert Wang hatte 500 Schüler. Wang drängte Meister Yang zu einem Duell, und dieser gab schließlich nach und wählte den Speer als Waffe. Wang griff Meister Yang an, um dessen Brust zu treffen, fand aber nur Rückzug und Leere. Wang traf auf keinerlei Widerstand, wenn er gegen Yang´s Speer drückte. Wenn er aber seinen Speer zurück zog, klebte Meister Yang an ihm und folgte dem Rückzug. Er wandte peng fa jing an, schlug Wang dessen eigenen Speer ins Gesicht und warf ihn 3 Meter zurück, wo er auf dem Rücken landete. "Großes Schwert Wang" erhob sich, entschuldigte sich und sagte:" Von nun an respektiere ich Deine übernatürliche Kraft". Wang wurde einer von Meister Yang´s begeistertsten Schülern. Er lernte lange ohne jegliche Eifersucht von ihm und hatte letztendlich einen guten Ruf. Nach diesem Duell wurde Meister Yang durch die Empfehlung von Chi Su Lehrer am Hof des Kaisers.
´
Internal Tai Chi Chuan Austria | Yee Kung Zentrum Mariahilfer Strasse 115 im Hof, 1060 Wien Tel.: 01 596 26 81 | E-Mail: austria@yeekung.at © Photos: W. Gredler, M. Gredler, L. Schubert
© 1995-2024 Helmut Schubert
Impressum Datenschutzerklärung